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Spinnmilben bekämpfen
Spinnmilben können vor allem in warm-trockenen Sommern im Garten und Landschaftsbau oder aber im Herbst und Winter in Gewächshäusern und auf der Fensterbank großen Schaden an Pflanzen anrichten. Am besten schützt man Haus und Garten mittels einiger Vorbeugemaßnahmen.
Zeigt eine Pflanze erste Symptome eines Spinnmilben-Befalls, so können einige bewährte Hausmittel sowie Pflanzenstärkungsmittel Abhilfe schaffen. Auf Dauer können Raubmilben als natürliche Feinde der Spinnentiere vor allem Innenräume schädlingsfrei halten.
Nur bei einem schweren Befall empfiehlt es sich die Spinnmilben mit chemischen Mitteln zu bekämpfen, besonders hier lohnt es sich aber die angebotenen Produkte genauer unter die Lupe zu nehmen.
- Spinnmilben lieben Wärme und Trockenheit
- Richtiges Raumklima (Luftfeuchtigkeit) zur Vorbeugung ist sehr wichtig.
- Zur Vorbeugung und bei mäßigem Befall helfen Raubmilben gegen Spinnmilben.
- Bei starkem Befall sind biologische Insektiziden zu empfehlen.
- Eine wirksame (aber nicht nützlingsschonende) Alternative sind chemische Insektizide.
Die besten Mittel gegen Spinnmilben
Spinnmilben vorbeugen
Einen Spinnmilben-Befall im Vorfeld zu verhindern bedeutet vor allem die Lebensbedingungen in Haus und Garten für die Pflanzenschädlinge ungünstig zu gestalten. Spinnmilben lieben Wärme und Trockenheit und können sich bei guten Bedingungen explosionsartig vermehren, daher gilt es in heißen Sommern regelmäßig für Feuchtigkeit im Garten und für Abkühlung im Gewächshaus zu sorgen.
Die Pflanzen regelmäßig abduschen, besonders die Unterseite der Blätter, da sich die Spinnmilben dort gerne aufhalten.
Auch vor Witterung geschützte Orte werden von Spinnmilben gerne aufgesucht. So gilt es im vornherein den Pflanzenschädlingen möglichst wenig Schutzraum zu gewähren und geschützte Pflanzen auch mal der Witterung auszusetzen.
In den Wintermonaten sollte man auf der Fensterbank und im Gewächshaus für ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit sorgen: Zimmerpflanzen einsprühen und Töpfe auf breite Untersetzer mit etwas Wasser stellen, so dass dieses verdunsten kann. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, kann der Einsatz eines Luftbefeuchters sinnvoll sein.
Pflanzenstärkungsmittel zur Vorbeugung eines Spinnmilbenbefalls
Eine gängige Methode den Pflanzenschädlingen vorzubeugen, ist außerdem die Stärkung der Pflanzen. Denn geschwächte Pflanzen können deutlich einfacher befallen werden von Spinnmilben. Neben ausreichendem Gießen und Düngung empfiehlt sich weiterhin die Behandlung mit Pflanzenextrakten, um das Blattgewebe zu stärken.
Zu erwähnen wäre hier das Neudorff Schachtelhalm Extrakt. Dieser natürlich hergestellte Kräuterextrakt enthält neben wirksamen Pflanzenstoffen vor allem Kieselsäure, die nachweislich das Blattgewebe stärkt und somit den Spinnmilben das Anstechen der äußeren Epidermis erschwert.
- Für feuchtes und kühles Raumklima sorgen.
- Die Pflanzen regelmäßig abduschen.
- Vor Witterung geschützte Orte (z.B. Gewächshaus) regelmäßig lüften.
- Eine optimale Nährstoffversorgung der Pflanze stärkt diese gegen einen Befall.
- Der vorbeugende Einsatz von Raubmilben kann einen Spinnmilbenbefall verhinden.
Biologische Bekämpfung mit Raubmilben und Nützlingen
Eine bewährte und gleichwohl sehr ökologische Methode Spinnmilben zu bekämpfen ist der Einsatz von Raubmilben (Phytoseiulus persimilis). Die so genannten PP-Raubmilben sind dabei besonders effektiv im Wintergarten und Gewächshaus und werden im ökologischen Landbau schon seit Jahren erfolgreich als Alternative zur chemischen Bekämpfung von Spinnmilben eingesetzt.
Die Raubmilben ernähren sich räuberisch von anderen Insekten, so auch von Spinnmilben. Sie können gezielt alle Stadien der Spinnmilben (Eier, Larven, Nymphen sowie Adulte) aufspüren, töten und aussaugen. Und dabei sind sie sehr effektiv: Eine Raubmilbe kann im Laufe ihres kurzen Lebens bis zu 200 Eier und 50 erwachsene Spinnmilben fressen.
Man bekommt die Nützlinge als Eier geliefert und setzt sie in Gewächshaus oder Garten aus, die Raubmilben beginnen direkt nach dem Schlüpfen mit der Jagd auf die Spinnmilben. Bei ausreichendem Nahrungsangebot etabliert sich langfristig eine Raubmilben-Population, die nachhaltig eine Ausbreitung von Spinnmilben verhindert. Es entsteht ein für Ihre Pflanzen gesundes, ökologisches Gleichgewicht.
Neben dem Einsatz der Raubmilben können auch Gallmücken der Art „Feltiella acarisuga“ zur Bekämpfung der Spinnmilben ausgebracht werden. Die Gallmücken sind nachtaktiv und fressen schnell zahlreiche Spinnmilben. Die Gallmücken-Weibchen paar sich zudem mit den Gallmücken-Männchen und legen anschließend ihre Eier in die Spinnmilbennester. Ein Gallmücken-Weibchen kann bis zu 100 Eier ablegen. Die nach einigen Tagen geschlüpften gelblichen bis orangenen Larven der Gallmücken fressen jeweils bis zu 30 Spinnmilbeneier am Tag.
Hausmittel gegen Spinnmilben
Bei einem leichten Spinnmilben-Befall hat sich der Einsatz von Rapsöl als Spritzmittel bewährt. Bei Kontakt mit den Pflanzenschädlingen verklebt das Öl deren Atemöffnungen (so genannte Tracheen), so dass diese schnell ersticken. Die Pflanzen müssen hierbei gleichmäßig und vor allem lückenlos eingesprüht werden (Blattunterseiten beachten!).
Es sind mehrere Behandlungen im Abstand von je einer Woche notwendig, um die Spinnmilben effektiv zu bekämpfen. Ein ölhaltiges Spritzmittel kann man einfach selber herstellen, indem man Wasser und Rapsöl mischt (Verhältnis 4 Wasser : 1 Rapsöl – Achtung: Vor dem Gebrauch sorgfältig schütteln!).
Biologische Insektizide
Ein weiteres biologisches Insektizid ist Naturen Bio Schädlingsfrei Neem. Dieses Mittel enthält den Wirkstoff Neem Azal-T/S (Azadirachtin), ein Extrakt welches aus dem Samen des Neembaums gewonnen wird. Dieser Wirkstoff wird auch von der zu behandelnden Pflanze aufgenommen und hält sich bis zu 10 Tage in der Pflanze, sodass auch versteckte Schädlinge, welche in dieser Zeit an der Pflanze saugen bekämpft werden.
Allerdings ist zu beachten, dass Azadirachtin für einige Nützlinge wie z.B. die Schwebfliege gefährlich ist. Daher kann man dieses Insektizid nicht uneingeschränkt als biologisches Insektizid bezeichnen.
Chemische Bekämpfung von Spinnmilben
Seit Nützlinge flächendeckend auch in der Landwirtschaft effektiv eingesetzt werden, sinkt der Einsatz von chemischen Insektiziden gegen Spinnmilben. Und das zu Recht, denn viele der früher eingesetzten chemischen Verbindungen schädigten die Böden auf lange Sicht, wirkten auch tödlich gegen Bienen und andere Nützlinge und die Spinnmilben entwickelten Resistenzen.
Innerhalb der Entwicklung von so genannten Akariziden (Pestizide zur Bekämpfung von Milben und Zecken) hat sich in den letzten Jahren allerdings viel getan. Neue Wirkstoffe ohne Schwefel- oder Kupferanteilen und niedrigere Dosierungen schonen Böden und andere Insekten.
Grundsätzlich sollte man sich immer darüber im Klaren sein, dass chemische Insektizide schädlich für Nützlinge sind und somit z.B. das Ökosystem im Garten empfindlich schädigen können. Daher sind biologische Bekämpfungsmittel falls möglich vorzuziehen.
Muss man dennoch auf chemische Mittel zurückgreifen so sind folgende Mittel zur Spinnmilbenbekämpfung geeignet:
- Spinnmilbenfrei von Dr.Stähler, enthält den Wirkstoff Acequinocyl (in Deutschland seit 2008 zugelassen). Dieses Akarizid enthält weder Schwefel noch Kupfer und ist somit wesentlich umweltverträglicher. Es gilt als nicht bienengefährlich und zeigt auch bei einem fortgeschrittenen Spinnmilbenbefall schnelle Erfolge.
- COMPO Triathlon Universal Insekten-frei AF. Dieses Produkt enthält die Wirkstoffe Pyrethrine und Abamectin und hat sich als wirksam gegen einen Spinnmilbenbefall erwiesen.
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